Griechisch-Orthodoxe Kirchengemeinde
„Mariä Verkündigung“ Ludwigshafen

Die Geschichte unserer Kirchengemeinde

1960 wurde das Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem damaligen Königreich Griechenland über die Anwerbung und Vermittlung von griechischen Arbeitskräften für die Bundesrepublik Deutschland unterzeichnet. Auf diese Weise eröffnete sich eine Perspektive für junge Griechinnen und Griechen.

Und so kamen in den 60er Jahren Tausende Gastarbeiter mit ihren Familien aus ganz Griechenland. Sie kamen in diesem Land an, in dem ihnen zunächst alles fremd war: die Art und das Umfeld der Arbeit, die Sprache, die Mentalität. Sie brachten aber etwas sehr Wichtiges mit: ihren Glauben. Und so wurde der Glaube zunächst ihre einzige Heimat in der Fremde.

Allmählich aber begannen sie, in diesem Land Wurzeln zu schlagen und entschlossen sich, für längere Zeit zu bleiben. Und so begannen sie, ihr Leben als Gemeinschaft zu organisieren. Sie suchten Wege, ihrem Glauben Ausdruck zu verleihen, sie suchten Räume, die sie in „kleine Heimatorte“ verwandeln konnten. Und sie fanden diese Räume in kirchlichen Gebäuden, in römisch-katholischen, evangelischen und auch alt-katholischen Kirchen und Gemeindezentren.

Die Rolle der griechisch orthodoxen Kirche ist vielseitig: umfasst nicht nur alle Mysterien wie Hochzeit, Taufe, Beerdigung sondern sie fungiert als Begegnungsstätte der Griechen und bittet somit kulturelles und soziales Werk. Die Kirche leistet ihren Gemeindemitglieder Beistand in Todesfällen zum Beispiel Krankheiten sowie in familiären und finanziellen Problemen.

In 1973 entschloss der damalige Metropolit von Deutschland Irineos die Gründung unserer Gemeinde und gab ihr den Namen “Mariä Verkündigung“.

Der erste Geistliche der Gemeinde war Erzpriester Apostolos Malamousis. Ab dem Jahr 1973 fanden regelmäßig griechisch-orthodoxe Gottesdienste in Ludwigshafen statt. Die Messen fanden in der Apostelkirche von 12.00 bis 13.30 Uhr statt.

Es waren schwere Zeiten für alle. Deshalb haben die Katholische und die Evangelische Kirchen, im Sinne der Liebe und der guten Zusammenarbeit, nach 1975 die Unterkirche der katholischen Kirchengemeinde in der Herz Jesu überlassen, und so bekamen wir unsere erste kleine aber eigene Kirche.

Doch für größere Veranstaltungen reichte der Platz dort bei weitem nicht aus. Bei großen Feiertagen wie Ostern und Weinachten waren wir zu Gast in der evangelischen Lukas Kirche.

Ende 1982 wurde Pfarrer Apostolos Malamousis nach München versetzt und Anfang 1983 übernahm die Gemeinde Pfarrer Konstantinos Zarkanitis. Er setzte das Gemeindeleben auf eine feste Grundlage, indem er für das sorgte, was man in einer orthodoxen Kirche braucht, er organisierte die Jugendarbeit und pflegte insbesondere das liturgische Leben. Viele neue Mitarbeiter konnte er für den ehrenamtlichen Einsatz gewinnen.

Das Anliegen der Griechen die ganzen Jahre war eine Kirche zu kaufen oder zu bauen.

Im Jahr 2007 wurde der Traum wahr: die Ludwigshafener Marienkirche wurde von der katholischen Pfarrgemeinde St. Dreifaltigkeit an die griechisch-orthodoxen Christen übergeben. Im Januar 2007 unterzeichneten, den Kaufvertrag das Katholische Bistum vom Speayer Kirche und die Metropoli von Deutschland. Seit 1. Februar 2007 gehört uns Griechisch-Orthodoxen offiziell die Kirche und das Grundstück.

Der größte Vorteil dieser Kirche ist ihre Lage. Sie liegt für unsere Gemeindemitglieder genau richtig und verkehrsgünstig: Es gibt Bus- und Bahnverbindung. Die meisten Griechinnen und Griechen leben im Stadtzentrum, also in der unmittelbaren Nähe dieser Kirche.

Die ehemals katholische Kirche St. Marienkirche wurde 1926 gebaut und verfügt über 480 Sitzplätze. 2007 fand ein Umbau zur griechisch-orthodoxen Kirche statt. Am 24 Oktober 2007 kam Hr. Metropolit Augoustinos aus Bonn und weihte in der Anwesenheit vieler geladener Gäste aus Kirche und Politik und aus der griechischen Gemeinde das Gotteshaus ein.

Außer den Messen strebt die Gemeinde also auch ein soziales und heimatbewusstes Ziel an, indem sie Griechen jedes Alters und Freunde zusammentrommelt. Diese Gelegenheit des Zusammenseins nach den Messen wird von Kirchenkomitee und der Diakonie ausgenutzt, in den Nebenräumen der Kirche werden Lesungen mit Kaffee und Kuchen organisiert.

Zu bestimmten kirchlichen Festen organisieren die Gemeindemiglieder Feiern, die durch Lieder, Tänze Theater und Kulturvorträge den wahren Sinn des Festes allen Gemeindenmitgliedern vermitteln und so lernen sie mehr über den orthodoxen Glauben, die Tradition und die Kultur.

Im Untergeschoß des Gebäudes sind Räume die verschiedenen Vereinen zur Verfugung stehen:

In diesen Räumen schlägt seit 2007 das Herz der Griechischen Gemeinde.

Die Kirche ist aber offen für alle. Die Gastfreundschaft, die wir seit 1960 von Seiten der katholischen und evangelischen Kirche erleben durften, möchten wir weitergeben. Orthodoxe Schwestern und Brüder aus Bulgarien, Russland, Georgien, Serbien nehmen regelmäßig an unseren Gottesdiensten teil, sowie ebenfalls deutsche Schwestern und Brüder. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, die ACK Ludwigshafen, hat hier mehrmals den Ökumenischen Gottesdienst gefeiert. Es ist ein Zeichen, dass wir in dieser Gesellschaft etabliert und integriert sind.

In August 2022 ist Pfarrer Konstantinos im Herrn entschlafen. Deswegen hat die Gemeindeleitung der ehrenamtliche Priester Dr. Viktor Vafeiadis übernommen.

In November 2023 übernimmt die Gemeindleleitung Archimandit Efsevios Rassias, der von Griechenland zu unserer Gemeinde gekommen ist.

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